Das war auch wichtig, denn heute war ein Reisetag mit Ziel Salzburg. Diese Stadt wollten wir unbedingt morgen noch besichtigen. Wir entschieden uns für die Route über den Grossglockner. Und es hat sich extrem gelohnt. Wir fuhren durch schöne Täler und herzige Dörfchen, bis wir zur Alpenstrasse kamen. Dort hatte es ein Schild mit Mautpreisen. Ok, wir mussten uns verlesen haben, dachten wir, doch nein, wir hatten richtig gelesen. Kurz darauf standen wir mitten im Niemandsland an einer Mautstelle. 37 Euro mussten wir für das Vergnügen bezahlen – ja, genau so viel, wie in der „so teuren Schweiz“ ein Jahr Autobahn kostet! Nebst dem Pickerl gibt es ja in Österreich immer mal wieder zusätzliche Bezahlstellen, denn nur eine Vignette reicht natürlich nicht! Wir plädieren dafür, dass in Zukunft alle Österreicher bei jeder Passüberfahrt 40.- zusätzlich zur Vignette (pro Weg versteht sich!) bezahlen müssen, zuzüglich Tunnelgebühren!

Wir quälten also die Kreditkarte zum Terminal und à la Sesam öffne dich, ging die Schranke hoch. So fuhren wir in Richtung Schnee, top Aussicht und schöner, wirklich schöner Passstrasse.

Der Grossglockner ist mit 3798m der höchste Hüg… äh Berg in Österreich. Ja, unsere Nachbarn haben keinen 4tausender auf ihrem Gebiet. Trotzdem ist der Grossglockner natürlich eine Reise Wert. Man fährt zwar nicht wirklich über oder am Grossglockner, aber man sieht den Berg von verschiedenen Seiten auf der Alpenstrasse. Auf der Passhöhe gönnten wir uns einen Fotohalt und genossen die wundervolle Aussicht auf den Grossglockner, die noch vorhandenen Schneefelder und die diversen Gletscher, welche z.T. fast türkis schimmerten.

Anschliessend ging’s talwärts und wir brachten die Bremsen zum Glühen. Der Höhenunterschied ist doch ziemlich gross: von ca. 2500m ging’s runter auf etwas mehr als 400m!

In Salzburg fuhren wir natürlich mitten durch die Stadt und genossen die Sicht auf die Salzburg, welche von fast überall sichtbar ist. Wir fuhren zum offiziellen Stellplatz von Salzburg und stellten unseren Camper auf einen der 106 (!) Stellplätze. Mit etwas mehr als 150’000 EinwohnerInnen liegt Salzburg in der Grösse zwischen Lausanne und Basel. Dort sucht man vergebens nach echten Stellplätzen, denn offensichtlich haben unsere Städte noch nicht verstanden, dass Camper sehr angenehme Touristen sind: sie konsumieren meist vor Ort, gehen mit dem ÖV in die Innenstadt, essen, trinken, besichtigen, etc. und vor allem: sie halten die Plätze sauber.
Da wir so gut in der Zeit lagen, zog es uns noch in die Stadt quasi zum Rekognoszieren für morgen.

Salzburg besitzt, nebst der imposanten Burg, eine wirklich schmucke Innenstadt und bietet eine Fülle an kulturellen Anlässen. Die geschichtsträchtige Stadt ist stolz auf ihre Geschichte und Tradition und versucht, diese zu bewahren.
Später am Abend fuhren wir dann mit dem Bus zurück in Richtung Stellplatz, machten noch eine abgespeckte Version vom „Camper watchen“ und gingen dann ins Bett.