Die zweite Etappe führte uns am Morgen zuerst nach Soglio, einem schmucken Bergdorf im Bergell. Frisches Brot und feinen regionalen Käse beschafften wir auf dem Weg nach Soglio. Auf einem Parkplatz neben dem Bergdorf hiess es einmal mehr: Klappe auf und Kaffe auf den Herd.
Um wenigstens mental etwas gegen die aufgenommenen Kalorien zu unternehmen, schleppten wir uns in Richtung Soglio-Down-Town. Die schönen Häuserfassaden, die herzige Kirche, dazu eine atemberaubende Aussicht – Soglio ist wirklich traumhaft. Aber Achtung: vis-à-vis der Kirche wacht die schwarze Katze und will von Eindringlingen kurz gekuschelt werden. Sonst gibt es einen ganz bösen Blick (ob es wohl eine Katzendame ist?).
Nach einem Rundkurs ging’s noch kurz in die Shopping-Mall für natürliche Soglio Produkte, bevor wir uns dann definitiv ins Ausland wagten.
Entlang des Comersees dachten wir natürlich kurz an George Clooney und wie es ihm nach dem Vespa-Unfall wohl ergangen sei. Ok, das Panorama war dann doch etwas wichtiger – zumindest für den Fahrer. Ausserdem war dieser zusätzlich motiviert, da die Richtung mit Parma doch einiges versprach. Mit dem Schinken vor Augen flog der Camper durch die Po-Ebene (laaaangweilig), vorbei an Abbruchbuden, Schrotthalden und vor sich hinrostenden Autos.
Vor Parma hatten wir uns einen gut bewerteten Stellplatz ausgesucht und fuhren diesen zielstrebig an. Das neue «Multimediacenter» im Wohnmobil hat nebst der Rückfahrkamera natürlich auch ein Navy (Danke an Corsin und der Industriegarage für den Einbau) an Board. Dieses führte uns zwischen Tomatenfeldern zum schönen Bauernanwesen, wo wir auf das Schild «bin im Garten» trafen. So machten wir uns auf, den Inhaber/die Inhaberin zu finden, um uns anzumelden. Neben den zeltenden Holländerinnen wurden wir dann fündig; müssig zu erläutern, dass es sich um einen Signore handelte.
Zuerst erklärte er uns, wo wir überall nicht stehen dürfen, sodass wir uns schon mit dem Gedanken anfreunden mussten, wieder abzuziehen. Doch dann durften wir doch noch unter schönen Bäumen unseren Camper parkieren und campen. Wir fragten noch, wann man in der schönen Bar in den Apéro gehen könne, worauf er meinte, dass wir nur auf ihn schauen müssten, er sei Barkeeper, Platzwart, Koch, Servierpersonal in einem. Trotzdem entschieden wir uns, für das Nachtessen zu reservieren, die Bewertungen waren doch sehr eindeutig gut.
Wir sollten nicht enttäuscht werden. Und ja, Signore war dann doch eher für die Duschen und Toiletten zuständig denn für den Rest. Absolut nettes Personal, gepaart mit einer super Küche, uns hat es super gefallen. Auch das Gewitter konnte uns nichts anhaben, wir sassen schön unter dem Sonnensegel und genossen das Essen, die Atmosphäre und dann den Sonnenschein, bzw. Sternenhimmel nach dem Gewitter. Im Bett liegend freuten wir uns, dass das Gewitter die Temperatur von gefühlten 50° auf angenehme 25° verringert hatte. Guet Nacht;-)