Au revoir Frankreich, wir kommen wieder…

Die letzte Nacht dieser herrlichen Sommerferien 2015 verbrachten wir auf dem Camping étange de la Fougeraie, herrlich gelegen, direkt am See.

Nach knapp 400km Fahrzeit waren wir Luftlinie noch 200m vom Camping entfernt als sich uns ein französischer Verkehrskadette in den Weg stellte! Es war ein Radrennen um genau diesen «Hügel» herum, sodass nur in 1 Richtung gefahren werden durfte. Selbstverständlich nicht in die kurze, nein, natürlich in die andere Richtung. So dauerte es nochmals gefühlte 10h, bis wir den letzten Stellplatz dieser Sommerferien beziehen durften.

In Sprungdistanz zum See richteten wir uns nochmals so richtig ein: Tischchen, unsere La Fuma Liegestühle und dann ein superschöner Apéro und Abendessen zum Sonnenuntergang.

Wir genossen diesen letzten Abend nochmals in vollen Zügen, liessen die letzten Tage Revue passieren. Wehmut und Freude zugleich…

… FIN

…Quand tu en pars tu pleures!

Schweren Herzens mussten wir am 18.07.15 Abschied von Arzon und dem Atlantik nehmen. Die Distanz nach Hause war nun doch ca. 1100km und irgendwann mussten wir ja die Rückreise antreten…

Bei einem letztene Flanieren am Quai im Hafen von Arzon deckten wir uns noch mit ein paar Andenken ein: ein neuer Sonnenhut, ein Crêpe-Set und une Mini-Boite perles de Caramel mit dem Aufdruck

«Quand tu arrives en Bratagne il pleut. Quand tu en pars tu pleures!»

Auf dem Weg ins Landesinnere kamen wir gegen Abend nach Savigny-sur-Braye und übernachteten auf dem Camping «Le Pré aux Moines». Wir schwelgten in Erinnerungen an das schöne Meeresrauschen, den Sonnen-untergang und trösteten uns mit einer Bio-Milch der Marke Bridel (Lait Bio de Bretagne)…

 

παράδεισο της γης για

So schön! Mit zwei Wörtern ist praktisch alles über die Ankunft auf dem Camping Municipal du Kerver, dem wunderschönen Strand und Moules et frites à la plage in Arzon gesagt!

Nach unserer ersten Nacht am Atlantik fuhren wir der Küste nach in Richtung Norden. Ein schönes Plätzchen sollte es sein! Zuerst kauften wir aber noch Frühstück und begaben uns auf die Reise.

Mitten auf der Brücke der Barrage d’Arzal Camoël stoppten wir und assen Frühstück. Da es gerade Ebbe war, sassen die Schiffchen vor allem auf dem Trockenen. Bei leichtem «Nieselregen» genossen wir die Gemütlichkeit und Wärme im Inneren des Campers.

«Quand tu arrives en Bretagne il pleut…»

Ca. nach einer Stunde fanden wir den Camping Municipal du Kerver.
Wir bekamen ein nettes Plätzchen und richteten uns gemütlich ein. Liegestühle raus, Tischchen raus und beim Relaxen den französichen Nachbarn beim Boules spielen zusehen. Ein feiner Apéro mit einem tollen Wein: leben wie Gott in Frankreich- einmal mehr!

Gegen den frühen Abend machten wir einen Tippel am Strand. Wir genossen den warmen Sand unter den Füssen, umspühlt von kühlem Meeresnass, einfach traumhaft! Unsere Flipflops trugen uns bis nach Arzon, einem richtig herzigen Touristenstädchen mit Hafen. An der «Promenade» fanden wir ein kleines Bistrot. Als Apéro gönnten wir uns einen schönen Kir Breton und anschliessend genoss 50% von uns «Moules Bretonnes – Frites». Die anderen 50% chafelte etwas am Grünzeug.

Wie die Zeit an einer so schönen Lage doch vergeht: dunkel = kühl.
Also nahmen wir uns ein Taxi und fuhren zurück zum Camping.

 

Königlich: Chenonceau und Gault Millau – Au revoir Loire…

Es war einmal vor langer, langer Zeit, als bei einer befestigten Wassermühle der Grundstein für eines der schönsten Loire-Schlösser gelegt wurde.
Es gilt als DAS Wasserschloss unter den Loire-Schlössern, da es über den Fluss gebaut ist. Und was ist die Moral von der Geschichte? Es liegt gar nicht an der Loire! Nein, das Loire-Schloss Chenonceau führt direkt über den Fluss Cher!

Wir nahmen deshalb am 16.7.15 die Abzweigung in Richtung Cher und parkierten auf dem Schlossparking. Unglaublich schöne Bäume spendeten unserem Campi etwas Schatten. Das war auch nötig, denn es sollte an diesem Tag noch sage und schreibe 37° warm, oder besser gesagt heiss, werden.

Durch die königlichen Gärten flanierten wir, selbstverständlich mit ca. 10’000 anderen Touris, in Richtung Schloss. WOW! Es ist wirklich eines der schönsten Bauwerke, die wir jemals zu Gesicht bekommen haben.

Im Inneren des Schlosses wurde uns die bewegte Geschichte von Chenonceau näher gebracht. Über Zeiten, in welchen das Schloss komplett verlassen war, über die Nutzung als «Literaturclub», bis zum Einsatz als Spital war alles dabei. Ebenfalls spannend: genau durch das Schloss verlief im 2ten Weltkrieg die Demarkationslinie.

Schwer beeindruckt von diesem wunderbaren Zeitzeugen machten wir uns auf nach Loches. Dort wollten wir im vom Guide Michelin empfohlenen Restaurant «La Gerbe d’Or» halt machen.

Vorerst erkundeten wir das wirklich sehenswerte Altstädtchen: die herzigen Gässchen bis hinauf zur Festung sind wirklich sehr schön und einen Halt Wert. Schlussendlich fanden wir dann (ok mit Hilfe von Google) die Gerbe d’Or und assen 2 Menus du Jour mit einem offerierten Glas Wein.

Als wir die schöne Laube in der Gerbe d’Or verliessen, war es dann doch ziemlich heiss geworden. Gemäss Wetterbericht sollte es in den nächsten Tagen sogar noch heisser (40°!) werden, sodass wir uns spontan und kurzfristig entschieden die Reiseroute zu ändern: AB ANS MEER!

Bei Saint Nazaire verabschiedeten wir die Loire definitiv und begrüssten dafür den Atlantik. Noch pünktlich vor dem Sonnenuntergang fanden wir in Piriac ein Plätzchen auf einem Campingplatz, gleich oberhalb des Meeres.
Nachdem wir den Camper sauber parkiert und die Keile unterlegt hatten, machten wir uns sogleich auf, den Sonnenuntergang am Atlantik zu geniessen: traumhaft!

«En Churze»

Es ist ja klar, was auf so sonnige und heisse Tage folgen muss …
… ein kräftiges Gewitter mit einem kühlenden Regenschauer. Dies kann uns natürlich nichts anhaben. Liegen wir doch gemütlich in unserem Büsli und hören die Tropfen aufs Dach klopfen.
Geklopft hat es allerdings auch am nächsten Morgen. Diesmal war’s unser netter Nachbar, der uns ganz freundlich darauf hinwies, dass wir Schuld am nächtlichen Kurzschluss auf dem Campingplatz waren (… von dem wir aber gar nichts mitbekommen hatten). Unsere Kabelrolle lag leider neben statt unter dem Auto und damit im Regen …

Am nächsten Tag besuchten wir mein persönliches Lieblingsschloss: das Château Chenonceau.

Château de Chambord

Selbst der vom Club Méd angehauchte Campingplatz Château des Marais konnte ein stolzes kleines Schlösschen sein eigen nennen. Die Pools und Planschbecken liessen wir links liegen und genossen dafür unser ruhiges Plätzchen unter schattigen Bäumen.


Nur wenige Kilometer entfernt, besuchten wir am nächsten Tag das Château de Chambord. Es wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter König Franz I. als Prunk- und Jagdschloss errichtet und gilt als das prächtigste aller Loireschlösser. Es wird sogar vermutet, dass Leonardo da Vinci seine Hände beim Bau des beeindruckenden Gemäuers im Spiel hatte.

 

Während man die geniale Rundtreppe erklimmt, vom höchsten Türmchen winkt, oder im Schlossgarten ein kühles Wässerchen trinkt, spürt man die lange Geschichte richtig und kann sich gut vorstellen, wie die verschiedenen Besitzer des Schlosses hier lebten und herrschten.

 

Erstes Loire Schloss mit Feuerwerk, Abstecher nach Orléans

Voilà, le Château! Nun war es also soweit: das erste Loire-Schloss stand vor uns zur Besichtigung bereit. Wir parkierten unter den Bäumen und spazierten zum Schlosseingang, bzw. zur Brücke über den Wassergraben. Es ist ein wahrlich schönes Schloss mit einer langen Geschichte: im 9 Jhd. begannen die ersten Bauetappen (damals noch als Burgbefestigung) bis zu den letzten relevanten Bauwerken unter Ludwig dem XV im 18. Jhd.

Nur wenige Kilometer vom Schloss entfernt befindet sich die Abbaye Saint-Benoît de Fleury. Die romanische Klosterkirche ist ein prächtiges, mystisches Bauwerk. Im Inneren der Kirche wurde uns sofort klar: das Kirchenschiff ist ein idealer Raum für gregorianische Gesänge. Wir beschlossen deshalb in der Nähe zu nächtigen, damit wir am nächsten Tag den Gottesdienst der Klosterbrüder besuchen konnten.

Da wir am Abend noch das Feuerwerk beim Schloss sehen wollten entschieden wir uns, noch kurz einen Abstecher nach Orléans zu machen. Unseren Parkplatz wählten wir «in front of» dem mächtigen Kirchenschiff. Bei einem Zwipf in einem Bistrot gleich vor der Kathedrale genossen wir die Sonne. Anschliessend tippelten wir noch durch die schöne Altstadt.

Auf dem Camping Le Jardin de Sully an der Loire fanden wir ein sehr schönes Plätzchen. Da der 13te Juli, also der Abend vor dem «grossen Franzosentag» war, entschieden wir uns, das Feuerwerk beim Schloss schauen zu gehen.
Die Sicht von einer ehemaligen Eisenbahnbrücke am Rande der Loire war wirklich toll.

Kanalbrücke Briare und Campinghäsli

Nach dem Abschied von Auxerre machten wir uns auf den Weg um endlich die Loire ein erstes Mal zu sehen. Bei Asterix heisst es: «Die spinnen die Römer», aber ehrlich: wer genau baut eine Wasserbrücke ÜBER einen Fluss??? Genau, die Gallier und was für eine! Die Kanalbrücke von Briare ist wirklich ein tolles, faszinierendes Bauwerk und auf jeden Fall eine Reise wert!

Nach dem anstengenden Tag machten wir uns auf die Suche nach einem Campingplatz. Per Navi suchten wir in der Nähe von Gien (wie genau spricht man denn das aus?) nach einem geeigneten Platz. Fündig wurden wir im Les Bois du Bardelet (nicht weniger als 5* hatte dieser Luxusplatz). Ein wirklich schöner Platz, jedoch für uns etwas zu sehr auf «Club Med» gemacht (Animationen, etc.). Aber für eine Nacht liessen wir es uns selbstverständlich auch da gut gehen, stellten unsere Reisekräuter an die Sonne und begannen das Abendessen vorzubereiten.

Nachdem wir immer wieder Geräusche gehört hatten, guckte uns plötzlich ein Häsli direkt in die Augen, dann noch eines und noch eines und nochmals gefühlte 100. Ja, die Häsli genossen den Platz und vermehrten sich wohl fast täglich.

Durch die Kornfelder nach Auxerre

Bei schönstem Wetter nahmen wir die nächste Etappe unserer Ferienreise mit dem Thema «les châteaux de la loire» unter die Räder. Der Weg in Richtung Auxerre führte uns durch eine Art «Cornbelt» in Frankreich: die Kornähren sahen in der Sonne wirklich golden aus.

Auxerre zeigte sich bei unserer Ankunft von seiner schönsten Seite.
Wir fanden für unseren Camper ein schattiges Plätzchen, gleich an der Uferpromenade in der Nähe der berühmten Kathedrale.

Danach erkundeten wir die Altstadt zu Fuss und liessen uns die Kirchen natürlich nicht entgehen. Schlussendlich genossen wir vor der Weiterfahrt noch einen Apéro an der Uferbar und schon gings weiter…

Erste Etappe komplett in Frankreich

Nach einer ruhigen Nacht (Trotz Kirchenturm in Oltingue) nahmen wir die nächste Etappe in Richtung Loire unter die Räder: 250km sollten es werden. Wir passierten das Weinbau-Gebiet Côte de Beaune sogar ohne Einkauf und landeten schliesslich etwas südlich von Dijon auf dem Camping Municipal des Isles.

Den kleinen, feinen Campingplatz hatten wir bei der Durchfahrt erblickt, einen Stopp gerissen und den Platz bezogen.

Nur gut waren wir mit dem Camper unterwegs: die ÖV-Verbindungen nach Bligny-sur-Ouche sind sicherlich ausbaufähig…