Ankunft am Mittelmeer

Die Nacht war bis morgens um 6 Uhr super ruhig, dann ging kurzzeitig die Post ab: Kirchengeläute und Leerung der Container waren angesagt. Danach wurde es wieder still. Wir krochen etwas später aus den Federn und machten uns auf, eine Boulangerie zu finden. In einem kleinen, herzigen Städtchen wurden wir fündig und eine Grummeltante verkaufte uns feines Brot für unser Frühstück. Dieses wollten wir an einem schönen Ort geniessen, sodass wir uns auf den Weg machten, um ein nettes Plätzli zu finden. Wir sahen einen Wegweiser in Richtung Saint-Antoine-l’Abbaye. Das musste ja fast ein schöner Ort sein, wenn es extra einen Wegweiser in Richtung Hügel gab. Wir fuhren den schmucken Weg entlang und genossen das unglaublich schöne Panorama. In der Schweiz würde man sagen: Fels trifft Jurahügel – auf der einen Seite waren Berge, man sah z.T. noch verschneite Kronen, auf der anderen Seite die Sanften Hügelzüge mit grünen Hängen und saftigen Wäldern.

In Saint-Antoine-l’Abbaye fuhren wir mutig ins Dörfchen, quetschten uns durch die Gassen und waren froh, dass unser Camper so dynamisch und gelenkig ist. Auf dem offiziellen Stellplatz der Gemeinde genossen wir das Frühstück mit Aussicht auf dieses wunderschöne Städtchen.

Die Schöne ehemalige Klosteranlage – heute mit kleinen Ateliers.

Anschliessend zog es uns per Fussmarsch in Richtung ehemaliges Kloster. Im Städtchen waren einige Tafeln mit Informationen ersichtlich. Ritter Guérin de Valloire soll krank gewesen sein und gelobte, falls er gesunden würde, sein Leben in den Dienst der Kranken zu stellen. So gründete er 1095 einen Ritterorden, welcher das Ziel hatte, Krankenhäuser zu errichten. Offenbar gab es in Saint-Antoine-l’Abbaye ein grosses Spital im Klosterdorf, von welchem jedoch nur noch einige Mauern übrig sind. Dagegen sind 2 Krankenhäuser noch ziemlich gut erhalten, eines für die Armen und eines für die gut betuchten. Nachdem das Kloster ab 1787 noch kurzzeitig ein Frauenkloster war, wurde es 1792 im Zuge der franz. Revolution aufgelöst.

Über den Seiteneingang betraten wir die Kirche. In und um die Kirche sind Renovationsarbeiten im Gang. Trotzdem konnten wir uns einen guten Eindruck des wunderschönen Baus machen. Über den Haupteingang verliessen wir die Abteikirche in Richtung Altstadt.

Renovation der Bilder.

Wieder beim Camper angekommen machten wir uns auf den Weg in Richtung Mittelmeer. Als Reiseziel heute hatten wir einen Campingplatz in Cassis herausgesucht. Um schneller dort zu sein, gönnten wir uns ausnahmsweise eine Fahrt auf der Péage-Route.

Leider war der Campingplatz in Cassis bereits mit Complèt angeschrieben. Da hatte wohl jemand keine Lust auf Gäste, denn es war ersichtlich, dass noch einige Plätze unbelegt waren. Wir entschieden uns, einfach weiter zu fahren.

Stellplatz unter den wunderschönen Bäumen, oberhalb des Städtchens Ceyreste

So landeten wir auf dem Campingplatz oberhalb von Ceyreste. Eine wunderschöne Anlage mit tollen Bäumen und Plätzen, dazu noch mit Blick aufs Mittelmeer. Wir suchten uns einen schönen Platz aus und klauten einem holländischen Paar etwas die Sonne und Aussicht, aber es war ja nur für eine Nacht.