Citytrip nach Meran

Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong, Dong! So wurden wir kurz vor sieben Uhr aus den Federn geschmissen! Und um Sieben, kamen dann natürlich nochmals sieben Dongs dazu, damit man auch ja weiss, was es geschlagen hat. Die St. Andreas Kreuze vom Bahnübergang dingelten ebenfalls gleich noch dazwischen und kaum waren die 7 Dongs vorbei brauste noch der Dieselzug vorbei. Immerhin: es sind Flirt-Züge von Stadler-Rail, also bei immerhin einem Morgenlärmer hat die Schweiz die Finger im Spiel. Aufstehen? Fehlanzeige: umdrehen und nochmals weiterschlafen.

Später am selben Morgen bequemten wir uns dann doch noch aus den Federn. Den kurzen Weg zum Beck legten wir elegant zurück und bestellten an der Theke optisch feine Brötchen. Wir entschieden uns für ein Roggenbrot, ein Laugengipfeli und ein Nussbrötchen. Es sei hier gesagt: HÄNDE WEG VOM ROGGENBROT, es ist mit Kümmel verseucht! Immer im Vinschgau! Darauf sind sie auch noch stolz! Immerhin der Dame hat’s trotzdem gemundet.

Heute stand Meran auf unserer Städtetrippliste. Die Südtiroler sind in Sachen „Kundenfreundlichkeit“ ja quasi Österreicher und so gehen sie auch vieles an. Als Benützer des Campingplatzes erhält man Gratis die ÖV-Karte für das Gesamte Vinschgauer ÖV-Netz! Einfach toll! So mussten wir nicht extra den Camper satteln, sondern machten uns auf in Richtung Bahnhof um die Stadler-Rail-Dieselvariante zu testen.

Die Marmorblöcke beim Lager hinter dem Bahnhof von Laas

Noch vor dem Bahnhof staunten wir nicht schlecht, denn auf der gegenüberliegenden Seite stand Marmorblock an Marmorblock, wohl über 100m lang. Laas ist bekannt für seinen hochwertigen und reinen Marmor, welcher in den Höhen rund um Laas abgebaut wird. Auf Marmor trifft man überall: Skulpturen aus Marmor, die Dorfbrunnen sind aus Marmor, der Boden ist mit Marmor gepflastert und auch die Strassennamen sind auf Marmortafeln ersichtlich.

Wir stiegen also in die Diesel-Variante des Stadler Flirtzuges ein und stellten fest: die Ausbauvariante der Vinschgauer ist um einiges hochwertiger, als die Thurbos und Tösstalexpress-Varianten! Der Zug fuhr pünktlich los und es ging nun talabwärts in Richtung Meran, ca. eine Stunde sollte die Fahrt dauern.

Talabwärts sahen wir einige Burgen (das Vinschgau ist die burgenreichste Region Italiens) und unwahrscheinlich viele Apfelplantagen. Eine Plantage nach der anderen, jeder freie Meter, selbst innerhalb der Dörfer ist mit Apfelplantagen „verbaut“. Mostindien? Ein Schrebergärtchen im Vergleich zu dieser Fülle an Plantagen.

Wir fuhren wiederum pünktlich im Bahnhof von Meran ein. Vor dem Bahnhof war Markt. Leider waren die Marktfahrenden bereits dabei, die Stände zusammen zu packen, doch konnte noch ein sommerliches Abendkleid ergattert werden. Die Früchte und das Gemüse sah herrlich aus, doch wollten wir das nicht den ganzen Tag mit uns herumschleppen.

Es zog uns in Richtung Altstadt und dort auf die Sesselbahn, welche uns nach Dorf Tirol oberhalb von Meran beförderte. Die Einersässeli haben natürlich Vor- und Nachteile. Eine ruhige Fahrt ist definitiv keiner, denn es wird dann einfach von hinten lauter geschrieen.

Der Sessellift von Meran fährt in Richtung Panoramaweg mit super Ausblick auf Meran.

Oben angekommen, genossen wir die Aussicht und begaben uns dann auf den Panoramaweg. Ein wirklich toller Weg mit grossartiger Aussicht und gegen Ende durch einen wunderschönen „Urwald“. Wieder in Meran angekommen, gönnten wir uns in einer Touristenfalle ein Glacé.

Aussicht vom Panoramaweg in Richtung Meran.

Umgeben von holzigen und z.T. ziemlich unanständigen Schweizer Touris, war die Entwicklung einer Geheimsprache durchaus ein Thema.

Gestärkt ging’s durch die Altstadt zurück in Richtung Bahnhof. Es gab dann noch einen feinen Espresso und dann hiess es auch schon wieder „einsteigen“.

Vom Bahnhof liefen wir zurück und verpassten dann dummerweise die Abzweigung in Richtung Camping. Wie durch Zauberhand standen wir plötzlich auf dem Hauptplatz und sassen im Nu auf den Bänken vom Restaurant Sonne. Wir glauben, dass auch die Weingläser einfach aufgetischt wurden, ohne, dass jemand etwas gesagt hätte und so mussten wir fast einen Apéro nehmen.

Zum Znacht kochten wir einheimische Nudeln, welche wir mit einer Gewürzmischung all’arrabbiata veredelten, die wir an Weihnachten erhalten hatten. Es war mmmmmhhhhh.

Die Pastawürzmischung im Einsatz.

Duschen, schlafen, träumen…

Abendstimmung vor dem Camper: der Mond ist aufgegangen…