Der Tag begann mit einem Marsch ins Dorf – wir waren auf der Suche nach einer Boulangerie. Diese wurde auch schnell gefunden und so marschierten wir sofort wieder zurück auf den Camping, assen Frühstück und dann ging’s los.
Wir fuhren durch den magischen Wald und genossen die Stimmung der Lichtstrahlen, welche den Weg durch das Blätterdickicht bis zu uns fanden. Wir fuhren den Wegweisern „Le tombeau der Merlin“ nach und kamen dann zu einem Parkplatz, wo wir den Camper abstellten. Wir begaben uns auf den Fussmarsch, welcher gemäss Touristenführer nur mit guten Bergschuhen möglich sei, da es auf- und ab gehe und viele Unebenheiten hätte. Naja, es gab da und dort Steine, Wurzeln, Erhebungen, etc., so wie halt Waldwege so sind. Wir würden sagen: wären die Autostrassen in so einem guten Zustand, man würde durch Frankreich gleiten!
Auf dem Weg zu Merlins Grab gab es den ein oder anderen Hinweis auf schönen Tafeln (Kupfertafeln?), z.B. zum Glauben an den Jungbrunnen. Und dann standen wir endlich beim Tombeau von Merlin. Es ist wirklich ein sehr schöner Platz und die Stimmung mit dem Licht, welches durch das Laub fällt, schon etwas mystisch. Sagen können die Phantasie anregen und so kann man sich bildlich vorstellen, wie Viviane den Kreis um Merlin gezogen hat.
Wir spazierten weiter in Richtung Jungbrunnen. Wer weiss, vielleicht können wir uns da ja noch etwas aufpeppen, dachten wir. Die Jungbrunnenstelle ist ebenfalls sehr schön aufgemacht und auch da ist der Wald wirklich wunderschön. Zum Aufpeppen taugt die Brühe, welche im Brunnen ist, leider nicht. Beim Baden darin wäre wohl Corona noch das kleinste Problem, welches auf einen zukommen würde…
Auf einem weiteren Trampelpfad schritten wir zurück in Richtung Camper und genossen die Ruhe inmitten dieses Waldes.
Als nächstes fuhren wir in Richtung Château de Comper, dem Zentrum der Arthur-Sagen. Wie schon beim Grab von Merlin waren wir zum Glück fast alleine, schritten durchs Tor und lasen kurz neben dem Kassenhäuschen die Tarife durch.
Neben dem Haus waren eine ältere und eine jüngere Dame am Schwafeln. Da das Geschwafle nicht aufhörte, wollten wir in Richtung Eingang gehen. STOPPPPP! Oder genauer „stööööööbbbbb“: Wir wurden von der jüngeren Dame sofort zurück in die „Schlange“ beordert, denn wir mussten bei ihr ein Ticket kaufen. Einige Minuten später waren wir dann an der Reihe und konnten unseren Eintritt auch ordnungsgemäass bezahlen.
Nun gingen wir in Richtung Hauptgebäude und schritten durch den Merchandising-Shop zum Anfang der Ausstellung. Die Ausstellung ist wirklich toll und macht Lust, mehr über Arthus, die Ritter der Tafelrunde, Merlin, Viviane und natürlich Lancelot zu erfahren.
Vieles war gegenübergestellt: Geschichtsfakten und wie die Sagen entstanden sind, wer sie wo weitererzählt hat und in welchem Zusammenhang sie standen. Leider kamen wir da mit unseren Französischkenntnissen doch ans Limit und fanden es sehr schade, dass nur ab und zu eine englische Kurzfassung etwas mehr Zusammenhang brachte. Natürlich gab es auch unfassbaren Kitsch: so wurden Schaufensterpuppen zu Arthur und Co., indem sie geschminkt, mit Blingbling-Schmuck und völlig übertriebener Kleidung angezogen waren. Auch das berühmte Schwert Excalibur wurde als 3D-Hologram dargestellt – Geschmäcker sind halt verschieden… Insgesamt ist die Ausstellung aber wirklich toll und bietet einen guten Einblick in die Arthus-Sage und eben auch in die Geschichte der Bretagne. Was wir auch sagen können: Monthy Python hat sich beim Ritter der Kokosnuss mehr als gedacht an der Arthus-Sage orientiert.
Nach der Ausstellung wanderten wir dem See entlang. Anschliessend wollten wir noch ins Tal ohne Wiederkehr. Aufgrund des grossen Personenandrangs beschlossen wir aber, zurück zum Camping zu fahren.
Wir genossen den restlichen Abend mit kochen und gemütlichem Beisammensein.