Feuerwerk in Le Conquet

Am Nationalfeiertag stand eine längere Fahrt auf dem Programm. Von unserem Stellplatz auf der Presqu’Île de Quiberon wollten wir nach Le Conquet fahren. Le Conquet war bei unserer letzten Tour durch die Bretagne der Wendepunkt: es regnete und regnete, es war verhangen und wir wollten einfach nur noch die Sonne sehen. Damals fuhren wir deshalb schnurstracks in Richtung Malo und liessen den Nordwesten der Bretagne im wahrsten Sinne des Wortes links liegen.
Wir starteten die Etappe, in dem wir noch ganz an die Spitze der Presqu’Île de Quiberon fuhren um dort am Hafen das Frühstück zu geniessen. Obwohl wir bereits früh auf den Beinen waren, sahen wir, dass die Fähre in Richtung Belle-Île bereits wieder übervoll war. Ebenfalls waren zwei Touristenschiffe randvoll mit Passagieren und wir dachten: lieber 6 Apérosticker in der Sardinendose als wir.

Die Fähre fährt um 9.30 Uhr in den Hafen ein.

Wir beschlossen, die Schnellstrasse via Brest zu nehmen und fragten uns, ob auch diesmal wieder Yves Montand „Il pleuvait sans cesse sur Brest“ zur Geltung kommen würde. Nein, es blieb trocken und so waren wir umso motivierter, denn wenn Brest trocken ist, müsste Le Conquet im Sonnenschein sein. Um Brest herum begann dann unsere Hauszicke mal wieder irgendwelche komischen Wege, bzw. Rumpelpisten auszuwählen und hetzte uns nördlich von Brest durch. Irgendwann hatten wir genug, nahmen die Karte zur Hand und fuhren unseren Weg. Schlussendlich triumphierten wir, dass unser Weg 1 Minute schneller war, als der der Navizicke. Ok, wir mussten etwas Gas geben, aber es ging ja schliesslich ums Prinzip. Ausserdem war die Strasse um ein Vielfaches angenehmer als die Abkürzugswege des Navis.

Patentiertes Wäschetrocknersystem von Glo-Bus.

Wir bezogen ein tolles Stück Campingplatz auf dem Camping les blancs Sablons, gleich vis-à-vis von Le Conquet. Kaum waren wir eingerichtet, die Wäsche war gewaschen und aufgehängt, sassen wir aufs Velo und fuhren über das Flüsslein-Meeresarmdingsbums ins alte Fischerdörfli. Wenn die Sonne scheint, ist das Dörfli wirklich eine Wucht! Die Steinhäuschen, die schicken Lädeli, die kleinen Restaurants, einfach toll.

Blick von unserem Platz im Restaurant.

So feierten wir den Nationalfeiertag schlussendlich im „Le Relais du Vieux Port“ mit einem 3-Gang Menu. Der Höhepunkt des Menus war ein Schlussfeuerwerk, gezündet mit reinstem Grand Marnier!
Vor der Rückfahrt rätselten wir, wie hoch die Promille-Grenze wohl in Frankreich ist (der Rosé war nur in der grossen bouteille zu haben…). Wir waren uns aber sicher, dass die Franzosen wohl eher eine %-Grenze kennen und fuhren bolzengerade zurück in Richtung Camping.
Kurz vor halb Elf liessen wir den Abend mit einem Spaziergang zum Strand und dem Sonnenuntergang ausklingen. Es war wirklich ein schöner 1. August!