Den Sonnenaufgang zwar verpasst, aber doch noch einigermassen früh gingen 50% von uns auf einen kurzen Spaziergang, die anderen 50% bewachten den Camper – man weiss ja schliesslich nie… Und wir sollten mit dieser Taktik Recht behalten: Urplötzlich raste ein weisser (also ein ehemals weisser) Peugeot Partner im Höllentempo heran, hinter sich eine riesige Staubwolke und dazu noch hupend wie ein Italiener nach gewonnener Weltmeisterschaft. Ländliche BewohnerInnen wissen selbstverständlich, was das zu bedeuten hat: der Beck ist da!
Madame staunte nicht schlecht, als sie bei der Rückkehr Brötchen vorfand, auch der Kaffee war gleich fertig und so gab es Frühstück mit Sicht auf die auch heute wunderschöne Bucht.
Nach dem feinen Zmorgen beschlossen wir unsere Vorräte wieder aufzufüllen. Melonen, Orangen, Nektarinen, Gurken und alles andere war aufgegessen, die Lage damit ernst. So fuhren wir los, vorbei an der Glacétanke, hinauf, über die Felsenstrasse in Richtung Porto und fanden dort (noch am gleichen Ort wie gestern) einen Carrefour-Markt. Mangels camperkonformen Parkplätzen beschlossen wir ein Zeichen unserer Integration auf Korsika zu setzen und parkierten im Stile eines Einheimischen gleich die komplette Warenanlieferung zu. Als wir unsere Vorräte wieder in der Tasche hatten und uns zum Camper bewegten, kam ein Korse direkt auf uns zu. Wir meinten, dass wir schon bald wieder wegfahren würden, worauf er meinte, Danke und wir sollten uns Zeit lassen. Wir fühlten uns integriert und schon fast als echte Korsen.
Über die Felsenstrasse und natürlich auch an der Glacétanke vorbei gings zurück zum Strand. Wir hatten richtig spekuliert, denn alle Camper ausser einem VW-Bus waren verschwunden. Wir platzierten den Campi perfekt, Markise runter, Stühle und Tisch raus und dann ging es auch schon an den Strand. Schwimmen, plantschen, geniessen und nochmals in die Bar. Als Abwechslung entschieden wir uns für einen Pichet Weisswein. Genau, er spielte in der gleichen Liga wie der Rosé, aber vergessen wir nicht: die Aussicht war noch immer Top.
Irgendwann am Abend zog es uns in die Koje, denn wir waren fix und fertig vom…Nichtstun.