Expedition auf der wilden See

Die gestern im Restaurant geschmiedeten Pläne setzen wir heute konsequent um. Als erstes gingen wir shoppen.

Wir hatten einen Laden entdeckt mit dem klingenden Namen «Jumbo» – Kindheitserinnerungen an den echten Jumbo in Dietlikon wurden da wach.

Nach dem Einkauf ging’s in Richtung Innenstadt und Parkplatzsuche. Der erste Versuch scheiterte, da unser Heck doch etwas weit in die Strasse ragte. Zum Glück fanden wir kurz darauf, parallel zu einer Gracht, einen sogar mit etwas Schatten ausgestatteten Platz. Danach erkundeten wir das Dörfli. Kurz nach dem Parkplatz stand ein Schild an einem schmucken Schiff: Es gab Seehundtouren. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Da die Tour jedoch erst nach 15 Uhr startete, beschlossen wir, Harlingen noch etwas unsicher zu machen.

Grachten und kleine Häfen im Stadtbild von Harlingen.

Harlingen ist fast wie ein Modellbaudörfli, einfach von A-Z herzig! Die schmucken Häuser, die kleinen Grachten und natürlich die Zugbrücken, welche ca. jede halbe Stunde auf- und zugehen – einfach toll. Im ehemaligen Bahnhöfli genehmigten wir uns noch einen kurzen Trunk und testeten die sanitären Anlagen. Da es eigentlich ein Gourmet-Tempel ist, können wir sagen: alles in bester Ordnung und sehr gut nutzbar!

Überpünktlich, wie es sich für SchweizerInnen gehört, standen wir da und waren dann sehr enttäuscht, dass wir nicht mal zu den ersten gehörten. Trotzdem boardeten wir und setzten uns in den Schatten. Ja, die Sonne brannte richtig runter. Nach den doch eher bedeckten ersten Ferientagen und der Regenzeit davor in der Schweiz richtig wohltuend.

Wir tuckerten in gemächlichem Tempo aus dem Hafen, hinaus auf das offene Meer, quasi die wilde See. Man kann viele Schilder und Texte zur wilden See lesen, welche 1953 einen grossen Teil von Holland überschwemmte, grosse Schäden anrichtete und viele Menschen und Tiere zu Tode brachte. Heute kann man sich das fast nicht vorstellen, denn ist kein Schiff da, sind die Wellen maximal, gut gemessene und aufgerundete, 5cm hoch.

Leider hatten wir keine Kamera dabei, sodass dieser süsse Seehund etwas verpixelt ist…

Ein paar Kilometer ausserhalb des Hafens war es dann soweit: ein erster Seehund räkelte sich auf einer kleinen Sandbank. Er guckte unglaublich herzig mit seinen Knopfaugen zu uns. Er war dann jedoch not amused, als die Wellen des Schiffes kamen und flüchtete die Düne hinauf, wieder ins trockene. Wir fuhren dann noch weiter hinaus und beobachteten eine ganze Gruppe weiterer Seehunde.

Abendstimmung auf dem Campingplatz.

Mit vielen Eindrücken ging es dann irgendwann wieder zurück. Wir schlenderten vom Boot noch zum Camper und fuhren dann zu unserem Platz auf dem Campingplatz. Nach dem Abendessen gabs noch einen Monk – nach der Internetbaisse in Germany waren wir über den guten Empfang sehr happy und schliefen bald ein…