Quimper

Waren wir eigentlich schon mal in Quimper oder wie wir Bretonen schreiben Kemper? Gefühlt 100 Mal sind wir an dieser Stadt vorbei gefahren, ohne je wirklich einen Halt einzulegen.

Aber von Anfang an: am Morgen blinzelten wir in die Sonne und natürlich aufs Meer. Unser Stellplatz war wirklich top!

Aussicht von unserem Stellplatz – direkte Meersicht.

Ausserdem gab es ja gestern noch eine super Unterhaltung: die Surfschule hatte Abschluss und so gab es Action pur am Strand. Die jugendlichen SurferInnen mussten zuerst ein paar Meter durchs kalte Meer plantschen, erhielten dann Zettel à la Schnitzeljagd und mussten offenbar gewisse Punkte «anrennen» und später «anfahren». Die Fachfrau an Bord des Campers monierte zu Recht, dass die Schnitzeljagd doch sehr lausig aufgebaut sei. Die 4er Gruppen der JungsurferInnen waren eigentlich immer zeitgleich an allen Posten, sodass es ziemlich witzlos war. Uns konnte es egal sein, das Panorama war schliesslich mit und ohne Surfer herrlich!

Im morgendlichen Sonnenschein setzten wir den ersten Kaffee auf. Den Sonnenaufgang konnten wir nicht mehr geniessen, dieser fand vor Stunden statt, als wir noch zart vor uns hindösten.

Vom Kaffee aufgeputscht machten wir uns auf nach Quimper.

Unser Timing stimmte perfekt: vom 19.-23. Juli findet das Festival Le Cornouaille statt. So fuhren wir in Richtung Altstadt und mussten feststellen, dass die Strassenführung etwas angepasst wurde, damit die Zeltstände auch gut Platz hatten. Die «Strassensperren» wurden z.T. von grimmigen Securiteusen bewacht. Der Killerblick hätte unseren Camper gleich pulverisiert, wären wir dort falsch abgebogen. Glücklicherweise bogen wir dann vor der Polizeit falsch ab, da passierte nichts, ausser dass uns ein paar temporeiche Franzosen entgegen fuhren. Diese nahmen es glücklicherweise locker, hupten nicht mal und liessen uns rückwärts rangieren und wieder auf die Spur kommen.

Kathedrale und Flüsschen in Quimper, rechts die Stände des Festivals.

Und schon ging’s in die Altstadt. Die Stände am Flussufer waren erst am «Aufwachen» und so bogen wir in Richtung Kirche, bzw. Kathedrale ein. Diese gothische Schönheit erhebt sich mächtig gen Himmel. Und auf dem Vorplatz der Kirche waren bereits tolle Klänge zu hören: ein Binioù (bretonischer Dudelsack) im Duett mit einer Bombarde (vermutlich) spielten gross auf. Offenbar gibt es am Festival gleich noch einen Musikwettbewerb, denn eine dreiköpfige Jury machte sich fleissig Notizen über die Darbietung.

Eines der Gässchen in Quimper.

Uns zog es weiter in Richtung Gässchen. Diese sind so herzig, bestehen aus Steinhäusern aber auch aus diversen Fachwerkhäusern, welchen das Alter «ins Gebälk» geschrieben steht. Aber alles im top Zustand und gepflegt. Plötzlich waren wir dann wieder mitten in einem weiteren Markt mit Taschen, Textilien, Essen und Seidenschals. Wir gönnten uns am Markt einen tollen Kaffe, frisch geröstet und gebraut, dazu ein Sauerteigartiges Brot mit Nüssen und Rosinen.

Anschliessend zog es uns zur Kathedrale zurück und wir schlenderten neben den Wettbewerblern zum Haupteingang hinein und begutachteten die tolle Kirche. Auch im Inneren ist diese wirklich sehenswert: tolle Fenster, tolle Schnitzereien und natürlich ein unglaublicher Bau.

Nach der Kirche mussten wir nochmals zurück zum Markt, denn es musste nun doch noch ein Seidenschal her. So durchquerten wir nochmals zielgerichtet die Stadt und nach einer kürzeren oder längeren (je nachdem, wen man fragt) Anprobieraktion wurde der 100% Seidenschal gekauft.

Unser Platz auf dem Campingplatz «Les Pieds dans l’Eau».

Die Zeit war nach unserem Besuch bereits fortgeschritten, sodass wir uns auf den Weg in Richtung Crozon zum Camping «Les Pieds dans l’Eau» machten. Angekommen, einrichten, Camping checken, Brot bestellen und ab in die Bar und den Abend geniessen.