Saint-Nazaire und Batz-sur-Mer

Wir wurden einmal mehr von Sonnenstrahlen geweckt – nach einer super erholsamen und ruhigen Nacht.

Zuerst wurde ein toller Kaffee gebraut und nochmals kurz der Turm bestiegen. Dann hiess es Abschied nehmen. Bei der örtlichen Boulangerie gab’s noch einen Einkauf für das Frühstück und dann nahmen wir Kurs auf die grosse Brücke in Richtung Saint-Nazaire.

Blick zur Brücke über die Meeresmündung der Loire – gleich fährt ein Tanker unter der Brücke durch.

Selbstverständlich checkten wir routiniert noch schnell, welche Schiffe alle im Bau sind. Und siehe da: so viele Kreuzfahrtschiffe konnten wir noch nie im Bau bewundern. Auf der anderen Seite der Brücke hat man einen super Ausblick auf den Teil des Hafens, in dem Waren gelöscht werden und dahinter auf die Airbus-Werke. Dort gab es ebenfalls ein cooles Bild: ein Airbus-Beluga steckte halb in der Halle und wurde wohl gerade beladen. Airbus gönnt sich nach wie vor verschiedenste Standorte, verteilt über ganz Europa. Sonst würde sich noch ein Land verschupft vorkommen, wenn es nicht auch noch 3 Schrauben anziehen dürfte. Und so werden Airbus-Komponenten via Schiff (auch da natürlich beschriftet mit Airbus on Board), Lastwagen (dort Airbus an Bord) oder eben via Beluga irgendwo herumgefugt.

Wir fuhren hinter dem geschichtsträchtigen U-Boot-Terminal (aus dem zweiten Weltkrieg) in Richtung Parkplatz. Dieses Jahr konnten wir dort parkieren, beim letzen Besuch stand dort ein Zirkus an bester Lage.

So assen wir Frühstück mit Blick auf die Loire-Mündung/Meeresarm, die Schiffswerkstätten und auf das Sklavendenkmal.

Saint-Nazaire war leider ein Knotenpunkt der wirklich schlimmen, fast 200 Jahre dauernden Schande: ca. 500’000 (!!!) Sklaven wurden via Saint-Nazaire in die USA, nach Indien und in andere Länder «versendet» haben. Gesamthaft wurden über 10 Mio. Sklaven – also mehr als die Bevölkerung der Schweiz – in diesen Jahren in die Welt verkauft. Die französische Revolution führte schlussendlich zur Abschaffung der Sklaverei. Zwar drückte Napoleon dann doch nochmals beide Augen zu, glücklicherweise war jedoch danach Schluss mit dem Sklavenhandel.

Die Salzgärten der Guérande.

Nach diesen Eindrücken und einem kurzen Spaziergang fuhren wir dann in Richtung Batz-sur-Mer. Dort wollten wir am Strand nächtigen. Wir fuhren an Salzfeldern vorbei und wurden schliesslich beim Camping La Govelle fündig: ein super herziger Platz und gleich unterhalb war der Strand zu finden. Diesen genossen wir dann am Nachmittag noch. Da es wirklich viele Leute hatten, beschränkten wir uns auf nasse Füsse und Sonne geniessen.

Sandstrand an der Küste von Batz-sur-Mer.

Am Abend wollten wir dann im Restaurant eine Crêpe essen gehen. Wir marschierten dem Meer entlang und kamen schliesslich am wunderschön gelegenen Restaurant an. Eine Stunde Wartezeit war uns dann doch etwas viel, sodass wir Plan B in die Tat umsetzten und eine Pizza auf dem Campingplatz ins Auge fassten. So marschierten wir wieder zurück und bestellten uns zwei üppige Pizzas. Es hat sich gelohnt, die Pizza war wirklich sehr fein. Dazu ein regionaler Rotwein und noch die letzten Sonnenstrahlen – Campen ist einfach wunderbar!

Unser Stellplatz auf dem Camping La Govelle.