Sardinien taut auf!

Beim Aufwachen war das Wetter noch etwas verhangen. Wir kurvten deshalb weiter und fuhren schnurstracks in Richtung Bosa Marina wo wir uns wiederum einen Kaffee mit Gipfeli gönnten. Ziel war jedoch eigentlich Cane Malu, ein natürliches Schwimmbecken zum Klippenspringen. Also genau unser Ding;-) Leider war es noch etwas windig, sodass wir das Klippenspringen auf unbestimmte Zeit verschoben und uns an der Schönheit der Natur freuten: die tosenden Wellen, welche an die abgeschliffenen Felsen klatschten und z.T. eine beachtliche Fontaine erzeugten.

Unser selbstgebackenes Brot, da wir keinen italienischen Karton mögen.

Weiter ging’s in Richtung Süden. Wir wählten eine schöne „Bergstrecke“ aus. Ähnlich wie in Korsika ist auch Sardinien vielseitig: Strände, Klippen, Berge, Wälder und … die zweitschlimmsten Strassen der Welt. Gemäss Reiseleiterin sind nur noch die Strassen in Addis Abeba ein ganz wenig rumpliger. Wobei das noch nicht ganz erwiesen ist, waren wir doch in Sardinien mit dem komfortabel gefederten Ducato unterwegs.

In Oristano entschieden wir uns für einen erweiterten Tankstopp: das Benzin war sehr günstig und gleich hinter der Tankstelle gab’s ein goldiges M zu bestaunen. Der Vorteil dort: die Toiletten sind eigentlich immer in einem guten Zustand und so benutzten wir diese. Danach gab’s noch je eine Portion Gemüse (leicht gesalzene Kartoffelstäbchen). Nach dem Tanken ging’s zurück auf die Buckelpiste und mit ca. 50km/h weiter in Richtung Süden.

Mittlerweile überlegten wir uns, nach einem Camping Ausschau zu halten. Spontan zogen wir nach rechts, in Richtung Meer, denn es war ein Campingplatz angegeben. Was für ein Schock! Wir fuhren per Zufall in Richtung Porto Flavia. Wer das z.B. googelt, der erhält traumhafte Bilder. Die Wirklichkeit ist eine verlassene Mine und Umweltsünde von einem Ausmass, das wir bisher noch nie gesehen hatten! Wir konnten es nicht fassen und fuhren bis zum Parkplatz und mussten kurz checken, wo wir da gelandet sind. Nachdem wir einiges über die Mine von Masua gelesen hatten, stiegen wir aus dem Camper aus und wurden von einem wirklich unfassbar üblen Fritösengestank empfangen. Vermutlich wurde das Öl letztes Mal in den 90igern gewechselt, als die Mine noch in Betrieb war… Auch wenn die Landschaft in Richtung Meer wunderschön ist, wir sattelten sogleich wieder unseren Glo-Bus und fuhren weiter.

Dusche auf dem Agriturismo «unter Bananenbäumen».

Die Reiseleitung genoss nicht nur die wunderschöne Aussicht auf der Strasse, sondern checkte auch gleich noch, wo wir übernachten könnten. Ein schöner Agriturismo wurde auserkoren, uns heute beherbergen zu dürfen. Bis dahin mussten wir jedoch noch kurz eine Toilette finden. Und hoppla, da blitzte wie von Geisterhand ein goldiges M hervor und so gingen wir in Carbonia wieder auf die Toilette und krönten den Halt mit einem Kaffe und einem Muffin, bzw. einem Donut. Dann ging’s ohne Schnörkel zum Agriturismo Costa Del Sud. Eine wirklich tolle Oase, mit viel Liebe gestaltet.