Willkommen in Holland…äh Österreich

Unsere nächste Etappe führte uns über einen Alpenpass (Plöckenpass), welcher diesen Namen sehr redlich verdient, nach Österreich, genauer nach Kärnten und noch genauer nach Kötschach-Mauthen.

Auf dem Campingplatz wurden wir freundlich mit einem „Servus“ vom Platzwart begrüsst – notabene bei Ankunft ausserhalb der offiziellen Öffnungszeiten der Reception. Wir sind fast zusammengezuckt, waren wir uns doch eher die italienische „Verschlaufversteckspäteraufmachendafürfrüherzumachen“-Art gewohnt.

Unser Platz inmitten der holländischen Kolonie.

Es wurde uns ein schöner Platz zugewiesen und auf dem Weg zum Platz erzählte uns der Inhaber noch, dass einer seiner Söhne in der Schweiz wohnt („von woo commens?“), sodass er Zürich und Co. kannte, denn dieser arbeitet bei Bantam in Urdorf (Camperhändler für alle Unwissenden). Wir dürften uns dann noch anmelden, sobald die Reception wieder offen sei.

Wir sahen schnell, dass wir die einzigen auf dem Platz waren, welche mit Masken herumtollten. Wir wurden beim offiziellen Einchecken, deshalb noch richtig instruiert: 1. eines der 3 G (geimpft, getestet, genesen) muss vorhanden sein, dann darf man sich ohne Masken bewegen – in ganz Österreich übrigens. Das hat uns sehr gefallen, plötzlich kam so etwas wie Normalität auf.

Am Abend gönnten wir uns ein feines Nachtessen im Restaurant nebenan. Spezialität: Fleischersatzprodukte. Wir entschieden uns für Nuggets und „Filetwürfel“. Echt fein! Anscheinend aus Milch, Weizenmehl und anderen Zutaten wird ein Produkt hergestellt, welches von Hühnerfleisch wirklich schwer zu unterscheiden ist und auch geschmacklich überzeugt. Zum zweiten Gang bestellten wir Kärntner Kasnudeln (eine Art Riesen-Ravioli aus sehr dickem, kompaktem Teig, gefüllt mit Kaas oder Spinat, oder… und hergestellt von den heimischen Hausfrauen). Wir hatten das vorher weder gekannt noch jemals gegessen. Auch sehr, sehr fein – und sättigend. Dessert hatte keinen Platz mehr, sodass wir dann, kurz vor den ersten echten Regenfällen, noch zum Camper huschten.

Eine Kärntner Kasnudel – elegant und fein.

Wie üblich waren wir wieder einmal die Exoten auf dem Campingplatz. Diesmal unter Holländern. Alle kannten sich, alle begrüssten sich, alle redeten miteinander, es scheint als sei Holland ein kleines Dorf, welches im Sommer nach Kärnten fährt. Und wie erkennt man Holländer? – Natürlich an ihren Wohnwagen. Normalerweise sind die Camper in Überzahl, bei den Holländern sind sie jedoch noch immer in Unterzahl.

Wir schätzten die nette und gute Stimmung sehr, insbesondere am nächsten Morgen. Wenn man von allen freundlich begrüsst und mit einem Lächeln empfangen wird, startet man schon gut in den Tag!