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Wir begannen den Tag mit Shopping. Nach einem Kaffee begaben wir uns ins kleine Lädeli der stolzen Besitzerin des Campings. Olivenöl, Honig und Wein waren das Thema.
Die Inhaberin erklärte uns den Unterschied der verschiedenen Olivenöle und man merkte förmlich, wie viel Leidenschaft sie für ihren Betrieb hat.
Mit etwas mehr Wein, Olivenöl und einem Honig an Board ging’s in Richtung Waschsalon. Unser Wäschesack hatte sich gefüllt und so war es an der Zeit, dieses Projekt anzugehen. Während die Wäsche in der Maschine war, assen wir im Camper Frühstück – Zeit effizient genutzt.
Wegen oder in diesem Falle dank Corona bleiben diverse Touristengruppen, insbesondere aus dem asiatischen Raum, den Sehenswürdigkeiten in Europa fern. Wir beschlossen deshalb, in Richtung Venedig loszufahren und damit zwei Fliegen mit einem Schlag zu treffen: Meer und Stadtbesichtigung.
Ca. 50km östlich von Venedig landeten wir auf dem Camping Waikiki. Es war der letzte Campingplatz in einer kilometerlangen Reihe von Camping – Hotel – Camping – Ferienanlage – etc. Und es war zwar ein Halligalliplatz, aber clever aufgebaut, sodass das Epizentrum des Lärmes ganz am äussersten Rande des Platzes vereint war: Restaurant, Pool und Animationsbühne. Wir entschieden uns für einen Platz, weit, weit weg von der Partymeile und hatten so einen schön ruhigen Aufenthalt – einmal abgesehen vom anhaltenden Zikaden-Konzert.
Apropos ruhiger Aufenthalt: wir gönnten uns quasi 1.5 Ruhetage auf unserer Reise und verbrachten die Zeit mit Schlafen, Chillen, Schwimmen, lesen.
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Am Montagmorgen wehte bereits wieder ein anderer Wind: der Wecker wurde auf 8 Uhr (morgens!) gestellt, da wir pünktlich zur Abfahrt des Schiffes nach Downtown Venezia um 9 Uhr bereit sein wollten.
Schweizerisch pünktlich waren wir etwas früher dort und warteten mit einem vermutlich belgischen Pärchen, zwei Teenies aus Deutschland und einer gemischten 4er-Clique aus dem Wallis (also quasi auch aus der Schweiz) auf Einlass ins Schiff „Moby Dick“.
Kurz vor 9 Uhr traf ein dürrer, junger Halbwüchsiger (Enkel Nr. 2) auf, begrüsste uns alle mit einem leisen „Buongiorno“, ging aufs Boot und stampfte etwas auf der Moby Dick herum.
Ganz, ganz kurz vor 9 Uhr kam ein etwas älterer, weniger schmächtiger, aber noch immer halbwüchsiger daher (Enkel Nr.1). Auch er murmelte „Buongiorno“ und ging an Bord. Pünktlich, kurz nach 9 Uhr brauste ein Auto heran und der Vater der zwei war nun ebenfalls vor Ort und stieg an Bord. Etwa 10 Minuten später brauste ein weiteres Auto heran und siehe da: der Captain persönlich hat’s auch noch geschafft und alle drei Generationen von Familie „Moby Dick“ waren nun auf dem Kahn. Weitere Minuten später trat El Capitano vor uns und beichtete, dass es evtl. nichts wird mit der Fahrt. Grund: zu hohe Wellen. Hmm, dachten wir: war denn der schon mal am Atlantik? Er murmelte noch etwas von Problemen beim Anlegen am Strand, doch wir dachten: echt jetzt, wegen ein paar 50cm-Wellen macht der so ein Drama?
Er machte uns den Vorschlag, dass er versuchen würde, die anderen Stationen anzufahren, wenn es jedoch bei der ersten nicht klappt, würde er uns wieder hierher bringen. Gut, dachten wir, immerhin gibt es eine Schiffsfahrt und notfalls gehen wir mit dem Bus nach Venedig.
So tuckerten wir los. Auf dem Meer mussten wir sagen, ok, es gibt schon etwas Wellen, aber das kann doch nicht sein, dass wir wegen den paar Wellen nicht nach Venedig kommen. Wir änderten unsere Meinung schlagartig, als wir die Anlegestelle sahen: wäre es ein Haus, Bruchbude wäre nett ausgedrückt! Wir sahen ein, dass das Meer absolut still sein muss, denn wenn Moby Dick nur ganz leicht an die Pfosten des Steges platschen würde: der Steg würde sofort zerbersten! So kam es wie es kommen musste; wir drehten wieder um und der Kapitän fuhr uns zurück zum Ursprungsort. So hiess es: ab auf den Bus.
Wir rumpelten mit dem Bus durch die Gassen und stiegen dann in Jesolo Lido auf den Reisebus in Richtung Venedig um. Da der Bus einmal um die Kirche, bzw. in diesem Fall um die Lagune kurven musste, dauerte die Fahrt für ca. 15km Luftlinie eine Stunde und 40 Minuten.
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In Venedig angekommen, flanierten wir durch Gässchen, stiegen über Brücklein und knipsten Erinnerungsfotos. Es war sehr angenehm, denn es hatte im Verhältnis wenige Touristen und so konnte man sich frei bewegen.
Als wir ca. um 16 Uhr beim San Marco ankamen, begannen erste Wolken aufzuziehen. So liefern wir nochmals relativ kreuz und quer durch Venedig und kehrten so in Richtung Busstation zurück. Wir gönnten uns noch zwei superfeine Gelati und organisierten dann die zwei Rückfahrttickets.
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So standen wir bereit und bereit und waren noch immer bereit – kein Bus… Nachdem einige weitere Busse „unserer“ Busgesellschaft kamen und gingen, erkundigten wir uns mal. Der Bus hätte vermutlich Verspätung oder käme gar nicht, war die Antwort. Wir sollten sonst einfach den Nächsten nehmen. Er kam dann doch, fuhr jedoch an einem ganz anderen Ort. Da wir das geahnt hatten, konnten wir dennoch einsteigen und fuhren dann nach Jesolo zurück.
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Zurück auf dem Campingplatz war der Regen etwas stärker geworden. Regen und Sand, das ist eine nicht ganz optimale Kombination im Camper, denn der feine, feuchte Sand setzt sich überall fest. Aber als erfahrene Glo-busser haben wir natürlich unser ausgeklügeltes System mit Schmutzschleusen, verschiedenen Schuhen etc. So blieb alles relativ sauber und wir genossen den restlichen Abend in unserem mobilen Heim.